Wenn einer sich ein Häuschen baut, dann kann er was erzählen...

Nachdem ich gestern bei der Bauherrenhotline angerufen und nach den Anschlussplänen gefragt habe, hat die Telekom diese doch tatsächlich innerhalb von 24 Stunden geschickt Allerdings hatte ich sie nach dem Telefonat nochmal separat per Mail anfordern  müssen. Man könnte diese Kontaktadresse ja auch auf die Website schreiben. Kommunikation zum Ersten.


Natürlich kamen die Pläne nicht allein, sondern gleich mit irgendeinem Formular dazu, das wir unterschreiben sollen - von wegen wir würden uns an die baulichen und technischen Vorgaben halten. Wenn dieses ach so tolle Unternehmen doch mit der Pflichterfüllung sonst auch immer so genau wäre! Schon vor einigen Wochen versprach eine der vielen Damen, mit denen ich kommuniziert hatte, das ausführende Unternehmen für den Hausanschluss würde sich mit uns in Verbindung setzen. Natürlich ist bis heute nichts dergleichen geschehen. Auf Nachfrage wurde mir gestern das Versprechen erneut gegeben. Jaja...und ihr wisst alle, was "jaja" heißt...


Dann sollte heute eigentlich unser Zaun geliefert werden.

Eigentlich.

"Der Pole war schon bei mir zu Hause", sagte mein Mann. "Er hatte die Adresse falsch notiert."

Seltsam...also den Herrn zum Grundstück bestellt.

Ich nun voller Vorfreude also in den Baumarkt gefahren, eine Abdeckplane und ein paar Kanthölzer zum Lagern gekauft, zum Grundstück gefahren.


Die Maulwurfsgräben für die Leerrohre sind wieder zugeschüttet, alles ordentlich.


"Haaalllloooooooo! Halllloooooo! Was machst du da?!"

Eine Kinderstimme vom Nachbargrundstück.

"Ein Haus bauen."

"Ganz alleine?!"

"Nein, mit meinem Mann, aber er muss arbeiten. Wer seid ihr denn?"

Ich weiß bis jetzt nicht, wie die beiden Dreikäsehochs heißen, die Namen waren auch nach mehreren Anläufen einfach nicht zu verstehen.

Und rein mit dem Gummireifen in die Blumen und mit dem "Holzschwert" mitten in die Strauchwurzel gepiekst.

"Äh, seid vorsichtig mit den Blumen, sonst kriegt ihr noch Ärger."

Verständnislose Blicke.

Später kullerten sie ihren Ball vor vorbeifahrende Autos und machten sich einen Spaß daraus, ihn von der anderen Straßenseite zu holen.

Sie wussten nicht, dass ich sie beobachtet hatte, und der Anschiss folgte prompt.

"Aber der Ball ist auf die Straße gerollt!"

"Nein, das ist er nicht, ich habe gesehen, dass ihr ihn absichtlich auf die Straße geworfen habt."

Schweigen.

Ich holte also den Ball und nordete sie erst einmal, dass sie gefälligst auf dem Grundstück und nicht auf der Straße spielen sollen. Das saß. Die Frage ist, für wie lange. Den Rest des Nachmittages war es jedenfalls erstaunlich ruhig.


Während ich auf den Zaunmenschen wartete, sicherte ich unsere Kellerfenster provisorisch mit einer Plane und ein paar Steinen gegen den zu erwartenden Regen. Mal sehen, wie effektiv diese Strategie ist.

Nachteil: Ich komme nicht mehr so einfach an meine tägliche Dosis Betonduft...


Halb 7 kam pünktlich der Zaunmensch; ein netter Pole der Firma Janmet. Er fuhr mit einem Hundefänger vor...verwunderlich. Ich bat ihn, gleich auf das Grundstück zu fahren, damit wir den Zaun entsprechend abladen könnten. Er verstand nicht - Kommunikation zum Zweiten.


Das war allerdings auch kein Wunder. Als er nämlich seine Utensilien aus dem Auto holte, wurde mir klar, dass da kein Zaun auf der Ladefläche war. Was zum Teufel war hier los?!

Nach einem Telefonat mit meiner besseren Hälfte und einem mental doch recht anspruchsvollen Puzzle dämmerte es mir langsam: da ist in der Absprache mächtig was schiefgegangen. Kommunikation zum Dritten.


Folgendes war passiert:

Im Rahmen unserer Suche nach dem passenden Zaun hatten wir u.a. der Firma Janmet aus Polen eine Anfrage für einen Kostenvoranschlag geschickt, jedoch keine Antwort erhalten.

In der Zwischenzeit hatten wir uns für einen anderen Anbieter entschieden, den Zaun online bestellt und auch bezahlt. Am Tag danach rief der Verkäufer an und meinte, die niederländische Lieferant hätte Schwierigkeiten und ob wir damit einverstanden wären, wenn die Lieferung "von der anderen Seite", also aus Polen, käme.

Uns egal - Zaun derselbe, Preis derselbe.

Kurz danach rief der Herr von Janmet an und vereinbarte einen Termin mit meinem Mann. Aufgrund der Kommunikationsschwierigkeiten gingen wir also davon aus, das dies nun der Zaunlieferant sei. Von Vermessen war auch an keiner Stelle die Rede.

Ende vom Lied: Janmet wollte heute vor Ort messen und uns ein Angebot machen, was natürlich völlig überflüssig war, da wir den Zaun bereits bei der anderen Firma bestellt und bezahlt haben.

Das war sowohl ärgerlich für ihn als auch für uns. Ich sag's immer wieder: KOMMUNIKATION IST ALLES.


Nun ja. Kanthölzer und die Plane wieder weggepackt und ab nach Hause.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0