Mit Profis arbeiten die Zweite

Warum überrascht mich das eigentlich immer noch?!

 

8.30 Uhr. Anruf des beauftragten Unternehmens für die Ausführung des Baustromes.

"Wir können Ihren Baustrom am Montag leider nicht legen, da wir die Genehmigung der Straßenmeisterei R. benötigen. Der zuständige Sachbearbeiter kommt erst am 01.09.2015 aus dem Urlaub zurück."

 

Da fehlen mir die Worte. Naja, eigentlich nicht. Aber die, die mir einfallen, sind alles andere als charmant.

 

Fakt: Der Termin ist uns  am 10.08. vom ausführenden Unternehmen schriftlich bestätigt worden.

Von deren Seite kam aber ansonsten KEINERLEI Lösungsvorschlag - außer dem, den Nachbarn um Strom zu bitten. Und wieder sollen andere Leute den eigenen Fehler ausbaden! Ganz davon abgesehen glaube ich kaum, dass unsere Nachbarn eine Kraftstromdose irgendwo versteckt haben. Da liegt schon wieder ein Telefonat mit unserem Rechtsbeistand nahe. Falls ich dafür noch Zeit und Lust aufbringen kann, folgt das sicher noch.

 

Frage 1: Hat diese sch... Behörde nur einen Sachbearbeiter?! Es hat mir schon gereicht, mit der Zentrale zu telefonieren - die vorsichtig angefragt hat, ob sie mich durchstellen darf. Die mutmaßliche Chefin, Frau B., explodierte im Hintergrund, es ginge jetzt nicht und sie hätte keine Zeit. Schneckchen, es ist Freitag um 10 und am Montag sollte unser Baustrom kommen. Ich kann dir ja mal sagen, WER hier KEINE ZEIT hat!!!

 

Frage 2: Wann hat man denn bitte die Stellungnahme im Amt angefragt? Gestern?!

 

Frage 3: Warum jammern Ämter eigentlich über Personalmangel, den sie durch Genehmigung von Urlaub selbst verursacht haben?! 

 

Nochmaliger Versuch, Frau B. zu erreichen. Ich an Zentrale: "Ich würde gern Frau B. sprechen. Ist es denn jetzt besser?" Schnaufen am anderen Ende der Leitung. "Höre ich Sie jetzt etwa durch's Telefon grinsen?"

Gelächter.

"Naja, glücklicherweise gibt es keine Videotelefonie. Warten Sie mal kurz, ich frage nochmal."

 

Ich wurde also zu Frau B. durchgestellt. Man arbeite in der Behörde nur mit 40% und ihr läge kein Antrag vor, nur ein Fax, sie könne also die Genehmigung ohne Besichtigung der Baustelle nicht erteilen. Es läge alles im Fach ihres Mitarbeiters (der Gang dorthin ist auch eine unüberwindbare Hürde an einem Freitag Morgen).

"Gestatten Sie mir bitte die Randbemerkung, dass es nicht sonderlich sinnvoll ist, dann 60% der Mitarbeiter gleichzeitig in den Urlaub zu schicken."

"Im Winter dürfen sie ja nicht gehen. Straßenmeisterei heißt öffentlicher Dienst und die Kollegen haben 30 Tage Urlaub und müssen auch über Weihnachten arbeiten."

 

Hm. Und das ist überraschend? Dass der Winterdienst auch an Feiertagen arbeiten muss? Dass ein Bäcker früh morgens aufstehen muss? Dass ein Arzt auch Bereitschaft hat?

Komisch, also uns ist das bekannt.

 

Mein Vorschlag: "Dann gibt es auch noch Frühjahr und Herbst für Urlaub."

- Ausflüchte und allumfassender Erklärungsversuch für vierwöchige Bearbeitungszeiten. Wir hätten den Baustrom ja auch rechtzeitig beantragen können.

So eine Frechheit! Der Antrag WURDE pünktlich gestellt! Wir haben am 07. August (Freitag um halb drei) erfahren, dass am 24. August Baubeginn ist. Am Montag, dem 10. August haben wir das Subunternehmen davon in Kenntnis gesetzt. Kann ich zaubern?!?!

 

"Es gibt zur Zeit wichtigere Projekte als einen Hausanschluss, z.B. die Baustellen ABC und XYZ."

Nein, gute Frau, das sehen wir anders, denn das sind nicht UNSERE Baustellen. 

Und noch einmal: Ihre Personalsituation geht uns nichts an und interessiert uns auch nicht.

 

Achso: ein weiteres Telefonat führten wir mit einer netten Dame vom Straßenverkehrsamt, da die versprochene Post bzgl. Straßensperre immer noch nicht da ist. Stellungnahmen von Polizei und Landesbetrieb Straßenwesen fehlen noch. Termin WAR der 18.08.2015. Ist doch super, wie unsere vorbildlichen Behörden in Deutschland ihre Fristen einhalten. Das wärmt mir das Herz und lässt mich optimistisch in eine rosige Zukunft blicken.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0